(Anlässlich des Todes von Stephen Hawking reblogge ich – fast unverändert – meinen Beitrag vom 20. Mai 2016)

Zitat_Entwurf3
Stephen Hawking zum Leben nach dem Tod

So äußerte sich der berühmte Physiker und Kosmologe im Mai 2011 in einem Interview mit der englischen Zeitung The Guardian. Eine bekannte deutsche Boulevardzeitung machte daraus die Überschrift: „Der klügste Mensch der Welt glaubt nicht an ein Leben nach dem Tod!“

Ich frage mich bei diesem Zitat immer: Wer erzählt da? Ist es Hawking, der Wissenschaftler, der dem Leser erklärt, wie man die Welt sehen sollte und was in einer wissenschaftlich durchdrungenen Welt möglich ist und was nicht? Oder ist es der Mensch Hawking, der von seinem ungewöhnlichen Schicksal erzählt und wie es seine Sicht auf eine der großen Fragen, nämlich der nach dem Leben nach dem Tod, geprägt hat?

Auffallend ist, dass Hawking in den ersten Sätzen immer von sich redet: „Ich lebe…“, „Ich habe…“, „Ich betrachte…“, während er im letzten Satz generalisiert: „Dies ist ein Märchen…“ und nicht etwa: Ich halte dies für ein Märchen. Man kann davon ausgehen, dass jemand von Hawkings Intelligenz und Sendungsbewusstsein in einem Interview weiß, was er sagt und sollte ihn daher beim Wort nehmen. Wie begründet Hawking also seine Aussage?

Zunächst betrachtet er das Gehirn als Computer. Das ist eine ziemlich gewagte Analogie, die heutzutage kaum ein Hirnforscher und kaum ein Entwickler künstlicher Intelligenz unterschreiben dürfte. Verständlich ist, dass jemand, der seit Jahrzehnten an einen Computer angeschlossen ist und nur durch dessen Hilfe mit seiner Umwelt kommunizieren kann, dieser Auffassung vielleicht eher zuneigt. Das macht sie aber natürlich nicht richtiger. Immerhin ist die Analogie insoweit vertretbar, als auch das Gehirn irgendwann „aufhört zu funktionieren“, wenn zu viele seiner „Bestandteile“ den Geist aufgeben. Wenn auch wahrscheinlich auf eine ganz andere Art als ein Computer das tut.

Wenig überzeugend ist auch Hawkings Argument, es gebe „kein Leben nach dem Tod für kaputte Computer“, dessen Subtext ja lautet: …also kann es auch kein Leben nach dem Tod für den Menschen geben! Denn: Was nicht lebt, kann nicht sterben und was nicht stirbt, kann natürlich kein Leben nach dem Tod haben. Seine Aussage ist also für Computer banal. Und für eine Übertragung auf Lebewesen wie den Menschen gibt Hawking außer der bereits erwähnten fragwürdige Analogie zwischen Gehirn und Computer kein Argument. Das mag diejenigen überzeugen, die ohnehin dem Materialismus anhängen und die die Gleichung „sterben = kaputtgehen“ für banal und keiner Erörterung Wert halten. Zweifler der reinen Lehre des Materialismus werden dadurch aber kaum zum Nachdenken angeregt. Denkbar, dass Hawking sich hier nur an seine „Anhänger“ wendet und daher eine stichhaltige Begründung seiner Position für überflüssig hält.

Oder glaubt er in seinem tiefsten Inneren vielleicht doch, Computer seien so etwas wie Lebewesen? Eine mögliche Erklärung wäre auch hier seine Abhängigkeit von der „siliciumbasierten Lebensform“, wie Computer von Leuten, die nicht wie ich dem Kohlenstoffchauvinismus zuneigen, auch genannt werden.

Wie dem auch sei: Wir haben es hier nicht mit dem wissenschaftlich argumentierenden Hawking zu tun. Dazu hinkt die von ihm verwendete Analogie viel zu sehr und es wäre töricht anzunehmen, dass sich ein brillanter Geist wie er sich dessen nicht bewusst ist. Hier spricht der Mensch Hawking, der den Tod nicht mehr fürchtet, weil er ihm seit einem halben Jahrhundert ins Gesicht blickt und der sich deshalb nicht von irgendeinem Pfaffen Trostgeschichtchen anhören will (um es einmal etwas polemisch, aber wohl in Hawkings Sinne zu formulieren).

Mit Wissenschaft hat dies jedoch nichts zu tun. So wenig wie ein gläubiger Christ aufgrund einer subjektiven Gotteserfahrung eine allgemeine Annerkennung Gottes fordern kann, kann Hawking angesichts seiner persönlichen Erfahrung erwarten, dass der nach-dem-Tod-ist-alles-aus-Standpunkt zum Naturgesetz erhoben wird. Es mag hierfür andere Gründe wie zum Beispiel Ockhams Rasiermesser geben (auf die wir in diesem Blog bei Gelegenheit noch eingehen werden) aber ein Grundsatz der Wissenschaft bleibt natürlich, dass sie niemals auf subjektiven Erfahrungen aufbauen kann.

Auch das weiß Hawking natürlich. Und so erlaubt er sich in seinem letzten Satz ein doppeltes argumentatives Foulspiel, für das er sich in seiner Rolle als Wissenschaftler wohl nicht hergegeben hätte: „Dies ist ein Märchen für Leute, die Angst vor der Dunkelheit haben.“ Zuerst erklärt er das zum „Märchen“, wogegen er kein belastbares Argument vorgebracht hat und suggeriert damit, dass er ein solches geliefert habe. Und dann unterstellt er denen, die anderer Meinung sind, intellektuell unredliche Motive (in diesem Fall „Angst“), womit er suggeriert, dass sie keine ernstzunehmenden Argumente hätten. Beides Tricks, die gerne von Politikern in Talkshows verwendet werden, eines Wissenschaftlers aber eigentlich unwürdig sind. Man könnte sonst leicht den Spieß umdrehen und sagen: Dass nach dem Tod alles aus ist reden sich gerne die Leute ein, denen es unangenehm ist, für ihre Taten verantwortlich gemacht zu werden. Mit solchen „Argumenten“ kommt man nicht weiter. Wer wissenschaftlich über die Existenz eines Lebens nach dem Tod reden will, muss sich schon mit den – wenigen – Indizien befassen, die uns dazu vorliegen (auch dazu an anderer Stelle mehr auf diesem Blog). Ansonsten landet man schnell in ideologischen Grabenkämpfen.

Aber, wie gesagt, Hawking argumentiert hier nicht als Wissenschaftler, sondern als Person, die aus ihren Erfahrungen heraus urteilt. Das ist sein gutes Recht. Er sollte nur vermeiden, den Eindruck von Wissenschaftlichkeit an Stellen zu erwecken, wo dieser nicht angebracht ist (eine Versuchung, der auch andere Forscher schon erlegen sind). Denn damit tut er der Wissenschaft selbst keinen Gefallen.

Nachtrag:
Stephen Hawking ist nun im Alter von 76 Jahren gestorben. Wo immer er jetzt ist oder nicht ist – er möge in Frieden ruhen.

Foto: Screenshot Youtube
Posted by:Axel Stöcker

Axel Stöcker studierte Mathematik und Chemie. Seit 2016 bloggt er zu den „großen Fragen“ der Wissenschaft und des Lebens im Allgemeinen und war damit schon mehrfach für den Wissen-schaftsblog des Jahres nominiert (https://die-grossen-fragen.com/). Einen Schwerpunkt bilden dabei die Themen Bewusstsein und freier Wille. Dazu interviewt er auf dem YouTube-Kanal „Zoomposium“ zusammen mit Dirk Boucsein bekannte Hirnforscher wie Wolf Singer oder Gerhard Roth. Seine Gedanken zu diesem Thema hat der „Skeptiker mit Hang zur Romantik“ nun in dem Roman „Balduins Welträtsel“ verarbeitet.

18 Antworten auf „Hawking und das Leben nach dem Tod

    1. ralphbutler: „Gibt es Leben und Tod?“

      Ja, solange wir nur auf den grob-stofflichen Körper, den Mental-Körper und den Emotional-Körper ausgerichtet sind, erscheint es uns so, als gäbe es Leben erst seit dem ersten Atemzug (oder der Befruchtung) und endete mit dem letzten Atemzug.

      Auf der sozialen Ebene… unterscheiden und
      bewerten wir Leben (gut) und Tod (schlecht).

      Gruß, Nirmalo

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  1. Leben ist über Geburt und Tod hinaus und jenseits von Klugheit und Dummheit.
    Leben hört nie auf, aber wohl im Kopf der logisch Denkenden.
    Leben ist weit mehr als das logische Denken erfassen kann.

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  2. Weder der Kreis, noch das Unendlichkeitszeichen kann das Leben wirklich symbolisieren, denn es kann weder eingeschossen sein, noch als EINE POTENZIELLE MÖGLICHKEIT ODER ALS
    SUMME DER POTENTIALITÄT ALS GESCHOSSENER KREIS darstellen.
    Leben ist mehr als Denken, weit mehr als Logik und unendlich mehr als Sprache. Doch Liebe steht dem Lebensverständnis näher als alles andere zusammen.

    Wer liebt, versteht mehr vom Leben als alle Wissenschaftler zusammen.
    Wer meditiert, versteht mehr als alle Liebenden zusammen.

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  3. Axel Stöcker: „dass jemand von Hawkings Intelligenz…“

    Hier liegt ein bedeutendes Mißverständnis vor: Es gibt keine Hawkingsche Intelligenz, keine die ihm gehört oder speziell zu ihm gehört.

    Intelligenz ist nicht persönlicher Art.

    Es wird auf Intelligenz fokussiert, es geht hier aber um den Verstand.

    Das Denken dagegen, die Verstandessache, ist durch Konditionierung und durch die Identifizierung mit Persönlichkeits-Mustern, die wir auch das Ego nennen, geprägt.

    Dann gibt es noch die verschieden Verstandes-Typen. Sie sind niemandes Verdienst oder Versagen! Sie lassen sich nicht wie Muskeln (an)trainieren, sondern sind zunächst – wie das Geschlecht – so oder so gegeben.

    Fünftens geht es hier auch noch um die bisher noch gar nicht erwähnte Geistige Reife. Sie ist, ganz unabhängig von den vorgenannten vier Aspekten, eine Referenz für sich.

    So, wie sich Stephen Hawking mir in seinen Äußerungen darstellt, war er ein Mann mit einem starken, logisch funktionierenden Verstand und einem ausgewachsenem Ego, der in seinem Interessensgebiet die Intelligenz zu nutzen wußte. Seine Geistige Reife allerdings… blieb zeitlebens, scheint´s, auf einem eher kindlichen (2) Niveau.
    Axel Stöcker: „…betrachtet er (Stephen Hawking) das Gehirn als Computer. Das ist eine ziemlich gewagte Analogie“

    Gab es da nicht mal jemanden, der sogar den Menschen als Ganzes mit einer Maschine vergleichen wollte ? ? 😉

    So ganz daneben liegt er mit seiner Analogie nicht: Ein Teil des Verstandes sucht ständig nach bekannten Mustern. Notfalls biegt er sich welche zurecht. „Kleine“ Unstimmigkeiten werden einfach ignoriert, übergangen, glattgebügelt.

    Es ist kein Zufall, daß die Computer so funktionieren, wie sie funktionieren: Ein Teil-Aspekt des Verstandes arbeitet eben so. – Halt nur nicht so schnell, wie die Rechen-Maschinen.

    Axel Stöcker: „ein Grundsatz der Wissenschaft bleibt natürlich, dass sie niemals auf subjektiven Erfahrungen aufbauen kann.“

    Eine Wissenschaft subjektiver Erfahrungen ist genauso
    gut wie eine Wissenschaft objektivierbarer Erfahrungen.

    Beide beruhen (zunächst) auf Beobachtung. Und
    beide beruhen auf Einordnung von Beobachtung.

    Der wesentliche Unterschied: Subjektive Erfahrungen sind nicht objektivierbar. Das ist nicht tragisch: Das Feld des objektivierbaren Wissens ist groß genug. Allerdings dürfte das Feld der subjektiven Wissenschaft noch größer sein, als das der Kollegen.

    Und ja: Da subjektives Wissen nicht objektivierbar ist, kann hier nichts „aufgebaut“ werden. Muß aber auch nicht. Hier stoßen der Herr Popper und seine Jünger mit ihren Methoden an die Grenze des Möglichen. Und dann sagen diese einfach: „Alles, was sich nicht der Anerkennung durch unsere Methoden unterwirft, existiert nicht.“

    Grenzen als solche erkennen zu können,
    ist (auch) eine Frage der Geistigen Reife.

    – – –

    Im folgenden Absatz streiten Sie mit Herrn Hawking über dessen Fehlleistungen in der Argumentation, halten selber aber das Argument als solches und die Methode wie ein Banner hoch und knien vor der sogenannten Wissenschaft wie vor einer Gottheit nieder – So mein Eindruck.

    Wir müssen lernen, auch die Wissenschaft und ihre Methoden nicht nur von innen und unten, sondern auch von außerhalb, und zwar aus einer höheren Perspektive, zu betrachten. Nur dann können wir klar erkennen, was (und in welche Richtung etwas) falsch läuft.

    Alle Wissenschaft ist bloß
    der Gesellschaft Dienerin.

    Wo Wissenschaft nicht letztlich zum Wohl der Menschen, dem der anderen Wesen und der Umwelt Wohl beiträgt, hat sie ihre Existenzberechtigung verloren.

    Mindestens müssen dann entsprechende Korrekturen vorgenommen werden.

    Ein heiteres Wochenende
    wünscht Nirmalo

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    1. „So, wie sich Stephen Hawking mir in seinen Äußerungen darstellt, war er ein Mann mit einem starken, logisch funktionierenden Verstand und einem ausgewachsenem Ego, der in seinem Interessensgebiet die Intelligenz zu nutzen wußte.“

      So sehe ich das auch und genau so ist der Begriff „Intelligenz“ hier zu verstehen: Als individuelle, ja sogar messbare Fähigkeit. Dass es die andere („universelle“) Intelligenz auch gibt, ist ja unbestritten (siehe der heutige Artikel über H. v. Ditfurth) aber hier nicht das Thema.

      „Fünftens geht es hier auch noch um die bisher noch gar nicht erwähnte Geistige Reife. Sie ist, ganz unabhängig von den vorgenannten vier Aspekten, eine Referenz für sich.“

      Auch das sehe ich genauso, aber auch das war nicht Thema des Artikels.

      „So ganz daneben liegt er mit seiner Analogie nicht: Ein Teil des Verstandes sucht ständig nach bekannten Mustern.“

      Gewiss, man kann die Analogie in bestimmten Bereichen ziehen. Aber für so eine weitreichende Folgerung von oben herab steht sie doch auf sehr schwachen Füßen.

      „Eine Wissenschaft subjektiver Erfahrungen ist genauso
      gut wie eine Wissenschaft objektivierbarer Erfahrungen.“

      Nein, jedenfalls nicht, wenn wir über Naturwissenschaft reden. Aber sie haben die Unterschiede im Folgenden ja teilweise selber herausgearbeitet.

      „Alles, was sich nicht der Anerkennung durch unsere Methoden unterwirft, existiert nicht.“

      Das Thema hatten wir ja auch schon. M. E. missverstehen Sie Popper da ganz gründlich. Denn erstens lehrte er keine Methode und zweitens nahm er nur eine Abgrenzung zwischen Naturwissenschaft und Nichtnaturwissenschaft vor und nicht zwischen Existenz und Nichtexistenz. Korrekt müsst der Satz also lauten „Alles, was nicht falsifizierbar ist, gehört nicht zur Naturwissenschaft (aber kann durchaus existieren)“

      „Im folgenden Absatz streiten Sie mit Herrn Hawking über dessen Fehlleistungen in der Argumentation, halten selber aber das Argument als solches und die Methode wie ein Banner hoch und knien vor der sogenannten Wissenschaft wie vor einer Gottheit nieder – So mein Eindruck.“

      Das hört sich fast so an, als sei ich Szientist :-(. Wäre übrigens mal ein Thema für einen Beitrag…
      Aber im Ernst: Ich glaube, Sie verkennen die Intention des Artikels. Ich will Hawking hier natürlich in der Schlacht stellen, die er eröffnet hat. Das kann ich tun, weil er sich hier ja nicht auf seinem fachlichen Terrain bewegt. Aber dadurch hat er gewissermaßen die Art der Waffen gewählt. Es wäre m. E. wenig überzeugend gewesen, hier metaphysische Argumente ins Feld zu führen. Man muss versuchen, den Gegner mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.

      Ein anregendes Wochenende
      AS

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      1. Axel Stöcker schreibt: 16. März 2018 um 19:08 „Ich will Hawking hier natürlich in der Schlacht stellen, die er eröffnet hat. Das kann ich tun, weil er sich hier ja nicht auf seinem fachlichen Terrain bewegt. Aber dadurch hat er gewissermaßen die Art der Waffen gewählt. Es wäre m. E. wenig überzeugend gewesen, hier metaphysische Argumente ins Feld zu führen. Man muss versuchen, den Gegner mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.“

        Sind Sie vielleicht kriegslüstern? ; -) Ist es nicht ein bißchen übertrieben, gegen einen bereits toten (!) Mann ein Heer in Stellung zu bringen?

        Axel Stöcker: „…so ist der Begriff „Intelligenz“ hier zu verstehen: Als individuelle, ja sogar messbare Fähigkeit“

        Mißverständnis: Hier würde ich von KLUGHEIT sprechen, von einer Cleverness oder Schläue, die Intelligenz zu nutzen. Das Wort „nutzen“ ist hier auch schon wieder mißverständlich, weil die Intelligenz kein Werkzeug ist, das man nutzen kann, sondern eher eine feine Energie, die sich anzapfen läßt.

        Axel Stöcker: „Dass es die andere („universelle“) Intelligenz auch gibt, ist ja unbestritten“

        Nur diese, nenne ich INTELLIGENZ. Sie ist keinesfalls meßbar, schon, da sie gar nicht zu unserem Aktionsradius gehört. Sie ist (wie die bedingungslose Liebe) unberührbar, unantastbar, für unsere Greifer unerreichbar.

        Diese „universelle Intelligenz“, wie Sie sie nennen, strahlt in alle Lebensbereiche, in die sichtbaren und unsichtbaren. Sie zeigt sich uns in den Fähigkeiten, den Verstand in seinen vielfältigen Aspekten zu gebrauchen, beim Phantasieren eines Hawkings, beim Malen eines Van Gogh, beim Tun eines Kleinkindes, beim dem eines Schreiners, im Gewusel eines Ameisenhaufens, beim Weben einer Seidenraupe…

        Wir sind umgeben von unzähligen Ausdrucksformen der universellen Intelligenz, die wir bis auf ganz wenige, einfach übersehen, weil wir nicht darauf eingestimmt sind, ehrfürchtig zu schauen, sondern eine eher kriegerische Betrachtungsweise einnehmen, weil wir uns immer noch „die Erde untertan machen“ wollen (Kleinkindreife (2).

        Muktananda, ich weiß, du magst das Wort „Ehrfurcht“ wegen seiner Bestandteile (zu Recht) nicht besonders, aber ich kenne derzeit kein besseres für das, was ich sagen will. Unsere Sprache ist vorwiegend eine auf das Materielle, weniger auf das Feinere, ausgerichtete.

        Einen sonnigen Sonntag
        wünscht Nirmalo

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  4. 1) Was ist Wissen?
    2) Was Wissenschaft?
    3) Gibt es einen Unterschied darunter? Warum? Was ist der Unterschied?
    3) Was ist Denken?
    4) Was ist logisches Denken?
    5) Gibt es einen Unterschied darunter, und wenn ja, welchen und warum?
    5) Was ist Verstand?
    6) Ist der Verstand das, was immer versteht, was auch nicht versteht, was nie versteht, was manchmal versteht, das alles zusammen oder keines davon?
    7) Was sind Beweise?
    8) Wie versteht der Verstand, dass er verstanden/ nicht verstanden hat?
    9) Was ist ein Individuum?
    10) Was sind die Grenzen der Wissenschaft und welche ihre Zweige?
    11) Wo beginnt/beginnen und wo endet/enden sie?
    12) Wann begann und wann endet sie?
    13) Wer/ was/warum weiß oder weiß nicht das ?
    14) Wer oder was wählt sie als solche?
    15) Wem /wozu nutzt Wissenschaft?
    15) Und wozu Wissenschaft?
    16) Sind Fragen der Wissenschaft nützlich?
    17) Wenn ja, welche und warum?
    18) Wenn nein, welche und warum?
    19) Wann enden die Fragen der Wissenschaft überhaupt?
    20) Was ist Anfang und was Ende?
    21) Gibt`s sie überhaupt?
    22) Wenn ja, warum?
    23) Wenn nein, warum?
    24) Wann?
    25) Wer/was fragt und wer/was antwortet?

    WENN DU D I R DAS NICHT BEANTWORTEN WILLST, WARUM LIEST DU DIE FRAGEN ÜBERHAUPT?
    Wenn du dazu Antworten willst oder sie gefunden zu haben glaubst, welche und warum?
    Wenn nein, warum?

    UND WER /WAS BIST DU?

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  5. Jeder glaubt zu wissen, aber wer weiß noch?
    Wer weiß, dass er weiß?
    Wer weiß, dass er weiß, weiß, dass nicht mehr ER weiß.

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  6. Es ist eine Sache, Beweise zum Wissen zu sammeln, und eine andere zu wissen, dass man dazu keine Beweise zu sammeln braucht.
    Es ist eines, das Wissen im Aussen zu suchen, und anderes, das Wissen in sich zu finden.
    Es ist eines, das Universum als separat von sich zu glauben und anderes, als dasselbe mit sich und in sich zu finden.
    Und es ist insofern befreiend, letztendlich auch die Frage verflüchtigen zu lassen, die aus einem lebendigen Verstand aufquirlte, der nicht mal sich selber verstand: „was war ich, bevor ich wurde und was werde ich, nach dem nicht mehr ich bin? “ oder “ was war´s vor dem Big-Bang und also vor dem Werden?“…

    Der Wissende glaubt nicht, der Fragende weiß nicht.

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  7. @Nirmalo
    „Kriegslüstern“ bin ich ungefähr so sehr, wie Stephen Hawking – Gott habe ihn selig – öffentlichkeitsscheu war. Aber streitbar bin ich natürlich schon und bei Metaphern darf es für meinen Geschmack auch mal etwas opulenter zugehen ;-).
    Hawkings Aussage war, da bin ich ganz sicher, kalkuliert und bewusst provokativ formuliert, um ein möglichst breites Echo in den Medien zu erzeugen – was ja auch funktioniert hat und wozu ich ja meinen bescheidenen Beitrag geleistet habe. Ich denke, er hätte keine Probleme mit der Formulierung gehabt (wenn er sich mit unbedeutenden deutschsprachigen Bloggern beschäftigt hätte).

    „Wir sind umgeben von unzähligen Ausdrucksformen der universellen Intelligenz.“
    Ja, das denke ich auch, wenn man mal von unseren Politikern absieht (sorry, kleiner Kalauer, muss auch mal sein). Würden Sie das Verhalten der Raupe vom Kaiseratlas auch dazuzählen?

    Mit pazifistischen Grüßen – AS

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  8. Die gläubigsten Menschen sind doch die Wissenschaftler.
    Sie glauben, etwas zu „wissen“!
    Und werden immer und immer wieder widerlegt durch neue „Erkenntnisse“ und „Besserwisser“.
    Unser „Wissen“ um die Ewigkeit und die Unendlichkeit ist nicht größer als ein Atom im Universum,
    Den Mut, dieses zuzugeben, nennt man „Demut“.
    Und daran hapert es seit der „Aufklärung“ gewaltig.

    Meine Tochter sagte nach einer Beerdigung mit ca. zwölf Jahren:
    „Das mit dem Tod ist doch ganz einfach – wenn unser Urlaub hier auf dieser Welt zu Ende ist, gehen wir wieder in die Ewigkeit zu Gott“

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  9. Solche Zitate von Kindern sind erstaunlich – faszinierend. Als ich vor einigen Jahren mit meinem Sohn über mögliche Lebensalter von Menschen sprach …
    Mein Sohn (damals 7 Jahre alt): „Mama, können Menschen 1000 Jahre alt werden?“
    Ich: „Mmm, nein, heutzutage nicht, …., aber wer weiß, vielleicht irgendwann einmal ..
    Mein Sohn: „Ja, WENN DIE MENSCHHEIT MENSCHLICHER IST“
    Das kann ihm nur ein „Englein“ geflüstert haben 😉

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  10. Wir hören auf der Frequenz, auf der wir eingestimmt sind.

    Auf einer höheren nehmen wir Weisheit (6) wahr – völlig egal, woher sie kommt und wie jung oder alt ein Mensch im Augenblick ist.

    Wir sind es gewohnt, Kinder für dumm zu halten, sie ständig führen zu müssen, sodaß wir ganz vergessen, auch ihnen zu lauschen. Bei den ganz jungen, heißt es, sollen die Tore zum Geistigen noch offen sein.

    Ein ehrfürchtiger Mensch lernt
    unentwegt. – Von allen Wesen.

    Liebe Neujahrsgrüße 🍾

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    1. STEPHEN HAWKING

      Stephen Hawking ist entschwunden,
      Hat sein Schwarzes Loch gefunden.
      Dort wird er wohl ewig bleiben,
      Und durchs Universum treiben.
      Auf der Erde bleibt sein Platz leer,
      Die Wissenschaft vermisst ihn sehr.
      Fehlte ihm auch die Körperkraft,
      Sein Geist ist niemals erschlafft.
      Den Kranken gab er ein Beispiel:
      Nie aufgeben erstrebtes Ziel!

      DAS SCHWARZE LOCH

      Ein kosmisches Schwergewicht,
      Zu keiner Diät bereit;
      Sternenstaub das Hauptgericht,
      Verschmäht wird keine Mahlzeit.
      Die Materie superdicht,
      Stark verbogen die Raumzeit;
      Dem Monster entkommt kein Licht,
      Gefängnis für die Ewigkeit.

      Rainer Kirmse , Altenburg

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