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Welchen Weg die Wissenschaft nimmt, das hängt nicht zuletzt davon ab, welche Fragen man ihr stellt. Die Frage: Wie lassen sich die Planetenbahnen am Himmel berechnen? ließ sich schon im 2. Jahrhundert beantworten, auch wenn die Berechnungen sehr kompliziert waren. Claudius Ptolemäus hatte da gerade sein Weltbild ausgearbeitet, bei dem die Erde bekanntlich im Mittelpunkt des Universums steht.

Wir würden noch immer daran glauben und wären vermutlich nie zum Mond geflogen, hätte nicht ein gewisser Nikolaus Kopernikus die Frage im 16. Jahrhundert variiert. Im Grunde ergänzte er nur ein einziges Wort, denn er wollte wissen: Wie lassen sich die Planetenbahnen am Himmel einfacher berechnen?

Einfacher wurden die Berechnungen vor allem durch Kopernikus‘ Annahme, dass sich die Erde um die Sonne dreht und nicht umgekehrt. Allerdings waren seine Ergebnisse zunächst weniger genau als die von Ptolemäus, weshalb er mit der Veröffentlichung zögerte. Da änderte sich erst, als Johannes Kepler auf die Idee kam, dass die Planetenbahnen nicht kreis- sondern ellipsenförmig sein könnten. Der Rest ist, wie man so sagt, Geschichte.

Die Frage nach den Fragen – das ist die raison d’être dieses Blogs. Aber – und das ist eine gute Nachricht – auch im Bundesministerium für Bildung und Forschung ist man inzwischen auf den Trichter gekommen, dass Fragen mindestens so wichtig sind wie Antworten. Jetzt können Sie – ja, Sie! – Fragen an die Wissenschaft stellen und den Gang der Dinge vielleicht ebenso beeinflussen wie Kopernikus.

IdeenLauf ist eine Mitmachaktion im Wissenschaftsjahr 2022 – Nachgefragt!, die wir vom die-grossen-fragen.com natürlich gerne unterstützen. Er zielt darauf ab, neue themenübergreifende ZukunftsRäume für die Forschung zu identifizieren und in die Politik einzubringen. Dafür sind Sie, die Bürgerinnen und Bürger, unter dem Motto #MeineFragefürdieWissenschaft eingeladen, Ihre Fragen zu stellen. Fragen, die vom 14. Januar bis zum 15. April 2022 eingereicht werden, fließen in den IdeenLauf ein und werden von Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Bevölkerung gesichtet, übergreifenden Themen zugeordnet und weiterbearbeitet. So entsteht schließlich ein Ergebnispapier mit neuen themenübergreifenden ZukunftsRäumen, das im Herbst 2022 an Politik und Wissenschaft übergeben wird und als Ideenspeicher für Forschung und Forschungspolitik dient. Klingt spannend? Weitere Informationen zum IdeenLauf und die Möglichkeit, Fragen einzureichen, finden Sie auf www.wissenschaftsjahr.de.

Welche Frage werden Sie stellen? Diskutieren Sie gerne mit den Leserinnen und Lesern des Blogs und mir im Kommentarbereich.

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Posted by:Axel Stöcker

Axel Stöcker studierte Mathematik und Chemie. Seit 2016 bloggt er zu den „großen Fragen“ der Wissenschaft und des Lebens im Allgemeinen und war damit schon mehrfach für den Wissen-schaftsblog des Jahres nominiert (https://die-grossen-fragen.com/). Einen Schwerpunkt bilden dabei die Themen Bewusstsein und freier Wille. Dazu interviewt er auf dem YouTube-Kanal „Zoomposium“ zusammen mit Dirk Boucsein bekannte Hirnforscher wie Wolf Singer oder Gerhard Roth. Seine Gedanken zu diesem Thema hat der „Skeptiker mit Hang zur Romantik“ nun in dem Roman „Balduins Welträtsel“ verarbeitet.

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