Zur Debatte gestellt

 

ngd„Bald kommt der Moment, in dem beim Denken nur seine Funktionsweise fasziniert.“

Nicolás Gómez Dávila (1913 –1994)

 

Der kolumbianische Philosoph Nicolás Gómez Dávila hat in Deutschland seit den 90er Jahren eine wachsende Fangemeinde, die ihn fast ebenso verehrt, wie ihn seine Kritiker vehement ablehnen. Dávila polarisiert. Kein Wunder bei jemandem, der sich selbst als Reaktionär bezeichnete. Der bekennende Katholik, der hauptsächlich Aphorismen hinterlassen hat, ätzt nicht nur gegen den Kommunismus sondern auch gegen die Demokratie und die Vulgarität der Moderne. Und auch bestimmte Entwicklungen in der Wissenschaft bekommen ihr Fett weg.

Das Zitat ist typisch für ihn: hochkomprimiert zeigt es eine andere – vermeintlich veraltete – Perspektive auf. In der Hirnforschung ist der angesprochene Moment längst eingetreten. Mit Hochdruck wird das Gehirn kartografiert, werden Hirnfunktionen bestimmte Erregungsmuster zugeordnet. Doch: Was verraten uns diese Daten wirklich über die Natur des Denkens? Ist das Katalogisieren solcher Korrelate zwischen Hirnfunktionen und Bewusstseinsinhalten letztlich mehr als Botanisieren auf hohem Niveau?

Foto: Screenshot Youtube
Posted by:Axel Stöcker

Axel Stöcker studierte Mathematik und Chemie. Seit 2016 bloggt er zu den „großen Fragen“ der Wissenschaft und des Lebens im Allgemeinen und war damit schon mehrfach für den Wissen-schaftsblog des Jahres nominiert (https://die-grossen-fragen.com/). Einen Schwerpunkt bilden dabei die Themen Bewusstsein und freier Wille. Dazu interviewt er auf dem YouTube-Kanal „Zoomposium“ zusammen mit Dirk Boucsein bekannte Hirnforscher wie Wolf Singer oder Gerhard Roth. Seine Gedanken zu diesem Thema hat der „Skeptiker mit Hang zur Romantik“ nun in dem Roman „Balduins Welträtsel“ verarbeitet.

Eine Antwort auf „Das Zitat im März

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