Fettes Brot, die Weltwirtschaft und ein Nazi

Wie uns Di- und Trilemmata die großen Fragen erschließen

Das magische Dreieck erklärt das Projektmanagement-Trilemma: Man kann eine gutes Projekt schnell und teuer oder langsam und billig realisieren. Schnelle und billige Projekte sind dagegen von geringer Qualität. (Bild: youtube-screenshot)

Dilemmata begleiten uns im Grunde auf Schritt und Tritt. Die kompakteste Formulierung für ein Dilemma ist vielleicht die englische Redensart „you can’t eat your cake and have it“ – man kann seinen Kuchen nicht gleichzeitig essen und für morgen aufbewahren, obwohl man vielleicht beides gerne täte. Man kann auch nicht Schokolade essen und gleichzeitig abnehmen. Oder seinem Partner treu sein und gleichzeitig mit einem anderen anbändeln – grandios eingefangen in dem 90er-Jahre-Deutschrapp-Klassiker Jein“ von Fettes Brot.

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New Age in der Physik (1) – Potemkinsche Dörfer gegen Popper

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Spektrum Highlights 1/2017

New Age – das stand bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts für gesellschaftliche Veränderungen im Zeichen des anbrechenden Wassermannzeitalters: ganzheitliche Medizin, spirituelle Erleuchtung, Räucherstäbchen, Yin und Yang… Selbst an den Naturwissenschaften ging das nicht spurlos vorüber. „Wendezeit“ und „Das Tao der Physik“ hießen damals Bestseller des Physikprofessors Fritjof Capra, in denen er die Überbetonung des Yang-Prinzips in der Wissenschaft kritisierte und eine philosophische Konvergenz zwischen moderner Physik und östlicher Mystik forderte. Im Nachhinein lässt sich sagen: Verändert hat das die Naturwissenschaft wenig. Die wissenschaftliche Theoriebildung blieb davon sogar völlig unberührt.

Doch im neuen Jahrtausend führen neue Versuchungen auch zu neuen Versuchen die Physik zu esoterisieren – wenn auch aus einer ganz anderen Richtung und aus völlig anderen Motiven. Die Protagonisten des „neuen New Age“ der Physik kommen aus dem Zentrum der Forschung und könnten daher dieses Mal mehr Erfolg haben. Es sind vor allem theoretische Physiker und Kosmologen wie Stephen Hawking und Max Tegmark, die der „Bewegung“ anhängen. Zu den „neuen Capras“ gehört auch der britische Physiker Robert Matthews, dessen Ideen man unlängst in Spektrum der Wissenschaft (Spektrum Highlights 1.17 – Reise durch das Quantenuniversum) lesen durfte. Formulierungen wie, man solle Poppers Kriterium der Falsifizierbarkeit „lockerer nehmen“ und stattdessen die „relative Plausibilität“ von Theorien „abschätzen“, lassen Schlimmes befürchten. Denn: Wenn sich heutzutage ein Laie darauf verlassen kann, dass dort wo „Wissenschaft“ draufsteht auch tatsächlich Wissenschaft drin ist, so ist dies wesentlich den Kriterien des österreichisch-britischen Philosophen Karl Popper zu verdanken.

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Auf der Suche nach anderen Welten

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Wanderer am Weltenrand – Holzstich, erstmals 1888 veröffentlicht von dem französichen Astronomen Camille Flammarion (1842-1925)

Über die Existenz anderer Welten spekuliert der Mensch seit es ihn gibt, ob in Mythologie oder Religion, im Märchen oder Roman. Neuerdings hat auch die moderne Physik fremde Welten für sich entdeckt – in den sogenannten Paralleluniversen. Wie ernst sollte man solche Ideen nehmen, seien sie nun physikalisch oder mythologisch? Ein erster Versuch der Orientierung. Auf der Suche nach anderen Welten weiterlesen