Es begab sich zu jener Zeit, als sich um Songs noch Mythen rankten und Songschreiber eine quasikultische Verehrung genossen, als man noch rätselte, woher sie die Ideen für ihre Lieder nahmen und sinnlosen, aber schönen Fragen nachhing wie der, ob nicht vielleicht alle großen Songs schon geschrieben seien, damals als einem allein die Erwähnung von Titeln wie Stairway To Heaven, Back In Black, Hotel California oder Smoke On The Water noch eine Gänsehaut den Rücken hinunter trieb und als manche munkelten, derlei Musik könne nur durch göttliche oder gar satanische Eingebung entstanden sein und Personen wie Bach, Mozart, Lennon, McCartney oder Morricone müssten so eine Art musikalische Päpste sein, weil sie doch offenbar von einem melodischen Heiligen Geist beseelt seien.
Das Duell Mensch gegen Maschine – Wer schreibt den besseren Song? weiterlesenAutor: Axel Stöcker
KI-Revolution in der Musik – Ich duelliere mich mit Suno!
In Summers County, West Virginia, steht eine Statue von John Henry, einem US-amerikanischen Volkshelden, der um 1850 herum gelebt haben soll (die Historizität der Figur ist umstritten). Seine Geschichte ist schnell erzählt: John Henry arbeitet im Tunnelbau für eine neue Eisenbahnstrecke in West Virginia. Seine Aufgabe ist es als „Steel-driving-man“ mit Hilfe schwerer Hämmer und Bolzen Sprenglöcher in die Wand zu treiben. Eine harte körperliche Arbeit, bei der er zu singen pflegt. Eines Tages erklärt man ihm, dass seine Arbeitskraft durch dampfbetriebene Hämmer ersetzt werden solle. John Henry, ebenso selbstbewusst wie muskulös, will seinen Arbeitsplatz jedoch nicht kampflos räumen und fordert die Maschine zum Zweikampf heraus. Wer schafft es, mehr Löcher innerhalb eines Arbeitstages zu bohren? Henry arbeitet zunächst singend in seinem normalen Rhythmus. Das Rennen wird eng, die Puste knapp, so dass er nach einiger Zeit stumm weiterhämmert. Am Ende besiegt er die Maschine unter Einsatz all seiner Kräfte knapp, doch er erliegt noch am selben Abend seiner Erschöpfung und stirbt.
KI-Revolution in der Musik – Ich duelliere mich mit Suno! weiterlesenSchrödinger im Advent – Manfred Rumpl über den weltberühmten Physiker
Passen Erwin Schrödinger und die Quantentheorie in die Adventszeit? Eigentlich erst einmal nicht. Schrödingers Katze, die bekanntlich mit einer Giftampulle und einer Probe radioaktiven Materials in eine Kiste gesperrt wird, taugt kaum als Weihnachtsmaskottchen.
Schrödinger im Advent – Manfred Rumpl über den weltberühmten Physiker weiterlesen„Balduins Welträtsel“ – Lesung in Konstanz mit Livestream
Die Entstehung des Bewusstseins ist ein Rätsel, an dem bisher alle gescheitert sind – von den Alten Griechen bis zu den aktuellen Hirnforschern. Axel Stöcker, der zusammen mit Dirk Boucsein dazu schon einige Wissenschaftler und Philosophen auf seinem YouTube-Kanal Zoomposium interviewt hat, führt anhand seines Romans “Balduins Welträtsel” durch dieses faszinierende Thema, das fast so mysteriös ist, wie die Liebe seines Protagonisten zu einer faszinierenden Journalistin.
Die Lesung wird vom Hegau-Bodensee-Seminar durchgeführt und findet am Dienstag, den 8. Oktober um 18.00 Uhr in Konstanz im Alexander-von-Humboldt-Gymnasium statt. Sie wird im Netz gestreamt!
Moderation: Norina Procopan. Vielen Dank an Norina und das HBS für die Organisation 🙏!
Hier geht es zur Seite der Veranstaltung.
Hier geht es direkt zum Livestream (ab 8. Oktober um 18.00 Uhr).
Keine Angst vorm Terminator! – Kristian Kersting über die Zukunft Künstlicher Intelligenz
AKI – hinter diesen drei Buchstaben verstecken sich Ängste, Mythen und zum Teil wilde Zukunftsszenarien. Vor letzteren entwickelt Max Tegmark in seinem Bestseller Leben 3.0 ganze zwölf Stück: von „Libertäres Utopia“ über „Versklavter Gott“ und „1984“ bis zu „Selbstzerstörung“. Das dank Hollywood bekannteste Szenario ist und bleibt aber das vom Terminator, der gegen die Diktatur der Maschinen über die Menschen kämpft. AKI, das steht für Allgemeine Künstliche Intelligenz (im englischen AGI für Artificial General Intelligence), eine Intelligenz also, die den Menschen nicht nur auf einem ganz bestimmten Gebiet (wie z. B. Schachspielen) überflügelt, sondern in allen.
Bei unserem Gespräch mit Kristian Kersting, Professor für Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen an der Technische Universität Darmstadt ging es auch um dieses spannende Thema. Mit dabei war wie immer Dirc Boucsein von philosophies. Hier geht es zum Teaser:
Kein Denken ohne Fühlen? – Teil 2 – Marc Solms im Gespräch über „rohe Gefühle“ und ihr Beitrag zum Bewusstsein
„Ich fühle, also bin ich“, so haben wir kürzlich unser Gespräch mit Prof. Achim Stephan überschrieben. Nach unserem Interview mit Prof. Marc Solms von der Universität Kapstadt könnte man diesen Satz noch mit einem Wort konkretisieren: Ich fühle, also bin ich bewusst. Bewusste Erlebnisse gebe es nämlich nur dann, wenn sie über Impulse aus dem Hirnstamm, dem Sitz der Triebe und Gefühle, aktiviert würden. Das, so Solms, sei empirisch belegt:
Ein Gedanke, der auch im Lichte der Evolution Sinn ergibt, denn die vegetativen, „unbewussten“ Funktionen sind früher entstanden sind als die bewussten. Verdauen können schon Mehlwürmer, ganz ohne Großhirn und Bewusstsein und auch der Mensch erledigt diesen Vorgang in der Regel unbewusst. Bewusstsein – was immer das genau ist – tauchte erst später in der Entwicklung des Lebens auf und muss daher auf bereits Vorhandenem aufgebaut und es im Sinne der Spezies verbessert haben. Anders ausgedrückt: Bewusstsein muss ein Selektionsvorteil gewesen sein.
Worin der besteht, das ist Gretchenfrage, auf die Marc Solms im Interview ebenfalls eine spannende Antwort parat hat, die es Wert wäre, breit diskutiert zu werden. Schauen Sie hier den Trailer zum Video, das wie immer Dirk Boucsein und ich zusammen geführt haben.
Kein Denken ohne Fühlen? – Teil 1 – Achim Stephan im Gespräch
Gefühle und Gedanken, Emotion und Ratio, Rausch und Rationalität, Herz und Hirn – da gibt es so einen Dualismus, der unser Leben, ja, unsere Gesamte Kultur durchzieht. Die Griechen beschrieben diese beiden Qualitäten durch das Götterpaar Dionysos und Apollon. Dionysos stand für die Freude, den (Wein-)Rausch und die Ekstase, die immer auch das Chaos und den Wahnsinn in sich trägt, während Apollon Harmonie, sittliche Reinheit, Mäßigung, Rationalität und Ordnung symbolisierte.
Empfinden tun dies die meisten Menschen heute noch so, selbst wenn sie mit der Götterwelt der Griechen nichts mehr am Hut haben, weshalb die meisten Menschen so etwas wie „fühlende Dualisten“ sind, was uns auch Prof. John-Dylan-Haynes im Interview bestätigte. Ob dieses Gefühl aber das Abbild einer dualistischen Realität ist oder ob der Schein trügt, ist eine der ältesten und umstrittensten Fragen der Philosophie und inzwischen auch der Hirnforschung. Hängen Gefühle und Bewusstsein vielleicht viel stärker zusammen, als wir annehmen? Sind sie gar so etwas wie zwei Seiten derselben Münze?
Grund genug für Dirk Boucsein und mich auf unserem YouTube-Kanal Zoomposium zwei Experten zu diesem Thema zu befragen. Im ersten Teil sprachen wir mit Prof. Achim Stephan von der Universität Osnabrück über die Frage, wie Gefühle unser Denken beeinflussen. Sein Hauptarbeitsgebiet ist die Philosophie des Geistes, und dort besonders die Emergenz, Emotionen und Affektivität.
Zum vollständigen Interview geht es hier.
Energie I – Von den Sternen lernen oder: Wie heiß sind 100 Millionen Grad? – Thomas Klinger im Gespräch
Es gab schon einige Versuche, den Himmel auf Erden zu schaffen. Viele davon endeten in der Katastrophe. Die Idee, es eine Nummer kleiner zu versuchen und zumindest einmal die Sonne auf Erden in Form eines Fusionsreaktors zu schaffen, ist knapp hundert Jahre alt. Der britische Astrophysiker Arthur Eddington hatte sie im Jahre 1926.
Dirk Boucsein und ich sprachen mit Prof. Thomas Klinger, einem der Direktoren des Bereiches „Stellarator-Dynamik und -Transport“ am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik am Standort Greifswald, über Fortschritte und Hindernisse bei der Entwicklung eines Fusionsreaktors, Energieversorgung bei 100 Millionen Grad und über die – vielleicht überraschende – Tatsache, dass Katastrophen mit einer solchen „Sonne auf Erden“ tatsächlich ausgeschlossen wären.
Fotos: YouTube Screenshot, Th. Klinger, Pixabay(AstroGraphix_Visuals)
Balduin und Die Großen Fragen gehen auf Tour
Was ich vor einem Jahr für einen Aprilscherz gehalten hätte, ist jetzt Realität. Nein, es geht nicht um irgendwelche politischen Entwicklungen, auch wenn es sich so anhört. Das Thema könnte unpolitischer nicht sein, was vielleicht schon die erste gute Nachricht ist.
Balduin geht auf Tour! Und mit ihm Die Großen Fragen und natürlich auch Zoomposium – aber der Reihe nach.
Die Frage, wie unser Bewusstsein entsteht und ob es uns (und, wenn ja, in welchem Sinne) „frei“ in unseren Entscheidungen macht, beschäftigt mich seit rund zwanzig Jahren. Sie war das Hauptthema des Blogs, sie ist eine zentrale Frage auf dem YouTube-Kanal Zoomposium und sie ist auch eines der beiden Welträtsel von Balduin, dem Protagonisten meines Romans, der im letzten Jahr erschien. Bei allen drei Projekten war die Grundidee, die Frage ganz offen, aber immer ausgehend von empirisch abgesichertem Wissen anzugehen. Es darf meiner Ansicht nach also auch gerne spekuliert werden (wie das bei ungelösten Fragen üblich ist), aber eben erst am „Ende“, also nach der Sichtung all dessen, was die Wissenschaft zu diesem Thema bisher zusammengetragen hat und nur im Einklang mit diesen Erkenntnissen, nicht dagegen. Wie sich in den Interviews auf Zoomposium, die Dirk und ich geführt haben, gezeigt hat, ist die Frage nach dem Bewusstsein nach wie vor stark „empirisch unterbestimmt“ (John-Dylan Haynes), so dass es ohnehin mehr als genug Raum für aufregende Überlegungen gibt. Anders ausgedrückt: Je weniger man über ein Thema weiß, desto mehr denkbare Erklärungen gibt es dafür – und über das Bewusstsein wissen wir immer noch verdammt wenig.
Es gibt eigentlich kein Thema, das uns mehr betrifft als die Entstehung unseres eigenen Bewusstseins. Außer vielleicht die Frage, warum wir lieben. In meinem Roman Balduins Welträtsel geht es um beides und in meinem Vortrag auch. Ich freue mich darauf, durch das Thema zu führen und danach mit Interessierten ins Gespräch zu kommen. Live – nicht bei Facebook oder irgendeinem Forum im Netz. Und hinterher am besten noch auf ein Glas Wein mit Open End. Ich freue mich auf Albstadt, ich freue mich auf Schramberg. Weitere Termine folgen. Wir sehen uns!
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Termine:
13. April, 18.00 Uhr: Albstadt, VHS
14. April, 15.00 Uhr: Schramberg, Podium Kunst e. V.
Presseschau:
Zwischen Physik und (Para-)Psychologie – Walter von Lucadou im Gespräch
Nein, es hat nicht gespukt im Studio vom Zoomposium, aber wir haben Walter von Lucadou trotzdem angerufen. Der Physiker und (Para-)Psychologe, der seit 30 Jahren die parapsychologische Beratungsstelle in Freiburg im Breisgau leitet, konnte schon bei vielen seiner Klienten paranormale Phänomene zum Verschwinden bringen. Für die Erklärung derartiger Ereignisse bezieht sich der Träger zweier Doktortitel aber nicht auf spiritistisches oder okkultes Gedankengut, sondern auf Naturwissenschaft und die Systemtheorie. Wir sprachen mit ihm über die Welt zwischen Physik und Psychologie, Verschränkungen zwischen Personen, Telepathie und sich spontan entzündende Jalousien.
Ach ja, und ein kleines Problem von Dirk (von philosophies), der wie immer zusammen mit mir das Interview führte, konnte Herr von Lucadou dann doch lösen. Sehen Sie dazu auch unseren Teaser:
Zum vollständigen Interview geht es hier.
