Schrödinger im Advent – Manfred Rumpl über den weltberühmten Physiker

Passen Erwin Schrödinger und die Quantentheorie in die Adventszeit? Eigentlich erst einmal nicht. Schrödingers Katze, die bekanntlich mit einer Giftampulle und einer Probe radioaktiven Materials in eine Kiste gesperrt wird, taugt kaum als Weihnachtsmaskottchen.

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Keine Angst vorm Terminator! – Kristian Kersting über die Zukunft Künstlicher Intelligenz

AKI – hinter diesen drei Buchstaben verstecken sich Ängste, Mythen und zum Teil wilde Zukunftsszenarien. Vor letzteren entwickelt Max Tegmark in seinem Bestseller Leben 3.0 ganze zwölf Stück: von „Libertäres Utopia“ über „Versklavter Gott“ und „1984“ bis zu „Selbstzerstörung“. Das dank Hollywood bekannteste Szenario ist und bleibt aber das vom Terminator, der gegen die Diktatur der Maschinen über die Menschen kämpft. AKI, das steht für Allgemeine Künstliche Intelligenz (im englischen AGI für Artificial General Intelligence), eine Intelligenz also, die den Menschen nicht nur auf einem ganz bestimmten Gebiet (wie z. B. Schachspielen) überflügelt, sondern in allen.

Bei unserem Gespräch mit Kristian Kersting, Professor für Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen an der Technische Universität Darmstadt ging es auch um dieses spannende Thema. Mit dabei war wie immer Dirc Boucsein von philosophies. Hier geht es zum Teaser:

Kein Denken ohne Fühlen? – Teil 2 – Marc Solms im Gespräch über „rohe Gefühle“ und ihr Beitrag zum Bewusstsein

„Ich fühle, also bin ich“, so haben wir kürzlich unser Gespräch mit Prof. Achim Stephan überschrieben. Nach unserem Interview mit Prof. Marc Solms von der Universität Kapstadt könnte man diesen Satz noch mit einem Wort konkretisieren: Ich fühle, also bin ich bewusst. Bewusste Erlebnisse gebe es nämlich nur dann, wenn sie über Impulse aus dem Hirnstamm, dem Sitz der Triebe und Gefühle, aktiviert würden. Das, so Solms, sei empirisch belegt:


„Es ist nicht möglich, kortikale Prozesse zu haben, die bewusst sind, wenn sie nicht vom Hirnstamm aktiviert werden und die Aktivierung des Hirnstamms ist affektiv [ein Affekt ist eine Gefühlregung, die von physiologischen Erscheinungen begleitet wird – A. S.]. Dies sind zwei unwiderlegbare Tatsachen. Das zeigt uns, dass die grundlegende Form des Bewusstseins Affekte sind, Gefühle, rohe Gefühle.“

Ein Gedanke, der auch im Lichte der Evolution Sinn ergibt, denn die vegetativen, „unbewussten“ Funktionen sind früher entstanden sind als die bewussten. Verdauen können schon Mehlwürmer, ganz ohne Großhirn und Bewusstsein und auch der Mensch erledigt diesen Vorgang in der Regel unbewusst. Bewusstsein – was immer das genau ist – tauchte erst später in der Entwicklung des Lebens auf und muss daher auf bereits Vorhandenem aufgebaut und es im Sinne der Spezies verbessert haben. Anders ausgedrückt: Bewusstsein muss ein Selektionsvorteil gewesen sein.

Worin der besteht, das ist Gretchenfrage, auf die Marc Solms im Interview ebenfalls eine spannende Antwort parat hat, die es Wert wäre, breit diskutiert zu werden. Schauen Sie hier den Trailer zum Video, das wie immer Dirk Boucsein und ich zusammen geführt haben.

Kein Denken ohne Fühlen? – Teil 1 – Achim Stephan im Gespräch

Gefühle und Gedanken, Emotion und Ratio, Rausch und Rationalität, Herz und Hirn – da gibt es so einen Dualismus, der unser Leben, ja, unsere Gesamte Kultur durchzieht. Die Griechen beschrieben diese beiden Qualitäten durch das Götterpaar Dionysos und Apollon. Dionysos stand für die Freude, den (Wein-)Rausch und die Ekstase, die immer auch das Chaos und den Wahnsinn in sich trägt, während Apollon Harmonie, sittliche Reinheit, Mäßigung, Rationalität und Ordnung symbolisierte.

Empfinden tun dies die meisten Menschen heute noch so, selbst wenn sie mit der Götterwelt der Griechen nichts mehr am Hut haben, weshalb die meisten Menschen so etwas wie „fühlende Dualisten“ sind, was uns auch Prof. John-Dylan-Haynes im Interview bestätigte. Ob dieses Gefühl aber das Abbild einer dualistischen Realität ist oder ob der Schein trügt, ist eine der ältesten und umstrittensten Fragen der Philosophie und inzwischen auch der Hirnforschung. Hängen Gefühle und Bewusstsein vielleicht viel stärker zusammen, als wir annehmen? Sind sie gar so etwas wie zwei Seiten derselben Münze?

Grund genug für Dirk Boucsein und mich auf unserem YouTube-Kanal Zoomposium zwei Experten zu diesem Thema zu befragen. Im ersten Teil sprachen wir mit Prof. Achim Stephan von der Universität Osnabrück über die Frage, wie Gefühle unser Denken beeinflussen. Sein Hauptarbeitsgebiet ist die Philosophie des Geistes, und dort besonders die Emergenz, Emotionen und Affektivität.

Zum vollständigen Interview geht es hier.

Energie I – Von den Sternen lernen oder: Wie heiß sind 100 Millionen Grad? – Thomas Klinger im Gespräch

Es gab schon einige Versuche, den Himmel auf Erden zu schaffen. Viele davon endeten in der Katastrophe. Die Idee, es eine Nummer kleiner zu versuchen und zumindest einmal die Sonne auf Erden in Form eines Fusionsreaktors zu schaffen, ist knapp hundert Jahre alt. Der britische Astrophysiker Arthur Eddington hatte sie im Jahre 1926.

Dirk Boucsein und ich sprachen mit Prof. Thomas Klinger, einem der Direktoren des Bereiches „Stellarator-Dynamik und -Transport“ am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik am Standort Greifswald, über Fortschritte und Hindernisse bei der Entwicklung eines Fusionsreaktors, Energieversorgung bei 100 Millionen Grad und über die – vielleicht überraschende – Tatsache, dass Katastrophen mit einer solchen „Sonne auf Erden“ tatsächlich ausgeschlossen wären.

Fotos: YouTube Screenshot, Th. Klinger, Pixabay(AstroGraphix_Visuals)

Zwischen Physik und (Para-)Psychologie – Walter von Lucadou im Gespräch

Nein, es hat nicht gespukt im Studio vom Zoomposium, aber wir haben Walter von Lucadou trotzdem angerufen. Der Physiker und (Para-)Psychologe, der seit 30 Jahren die parapsychologische Beratungsstelle in Freiburg im Breisgau leitet, konnte schon bei vielen seiner Klienten paranormale Phänomene zum Verschwinden bringen. Für die Erklärung derartiger Ereignisse bezieht sich der Träger zweier Doktortitel aber nicht auf spiritistisches oder okkultes Gedankengut, sondern auf Naturwissenschaft und die Systemtheorie. Wir sprachen mit ihm über die Welt zwischen Physik und Psychologie, Verschränkungen zwischen Personen, Telepathie und sich spontan entzündende Jalousien.

Ach ja, und ein kleines Problem von Dirk (von philosophies), der wie immer zusammen mit mir das Interview führte, konnte Herr von Lucadou dann doch lösen. Sehen Sie dazu auch unseren Teaser:

Zum vollständigen Interview geht es hier.

„Die einzige Idee, die je in der KI funktioniert hat“ – Konrad Körding im Gespräch

„Die Wissenschaftler fragen ganz viel über die Statistik und ganz wenig darüber, was das denn jetzt genau heißt.“ Nachdenklich Töne von jemandem, der ganz praktisch versucht Maschinen das Denken beizubringen? Im Interview mit Prof. Konrad Körding von der Universität Pennsylvania – wie immer zusammen mit Dirk Boucsein – gab es das öfter. Auch wenn die „einzige Idee, die je in der KI funktioniert hat“ so einfach sei, dass sie im Grunde jedes Kind verstehen könne, wissen wir letztlich nicht, ob „die Geschichten, die die Neurowissenschaften über den Menschen erzählen“ stimmen oder nicht.

Hier wie immer der Trailer, in dem man gleich zu Anfang erfährt, warum Wissenschaftler so viel über Statistik reden. Zum vollständigen Interview geht es hier.

„We are robots made of robots made of robots“ – Daniel C. Dennett im Gespräch

Wir hatten ja schon die Ehre mit einigen große Namen beim Zoomposium: Wolf Singer, Gerhard Roth, John-Dylan Haynes … Aber wenn man mir vor ein paar Monaten gesagt hätte, dass wir darüberhinaus einen der bekanntesten Vertreter der Philosophie des Geistes, der auch noch auf der anderen Seite des großen Teichs lebt, interviewen werden – ich hätte nur schmunzelnd abgewunken.

Aber jetzt ist es passiert. Das bewährte Team aus Dirk Boucsein von philosophies und meiner Wenigkeit hat diesen „dicken Fisch“ an Land gezogen. Daniel C. Dennett, Großmeister des Naturalismus, bekannter Qualiaeliminierer und diskussionsfreudiger Gegenpol zu David Chalmers hat uns Rede und Antwort gestanden. Warum Willesfreiheit und „hard problem“ Scheinprobleme sind, wie wir uns – wenn überhaupt – von Robotern unterscheiden und warum wir angesichts der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz äußerst vorsichtig sein sollten – all das hören Sie in unserem Interview. Hier wie üblich der Trailer. Zum vollständigen Interview geht es hier.

Wie weit geht ChatGPT? – Patrick Krauß im Gespräch

Wir gefährlich ist KI? Darüber gehen die Meinungen auch unter Experten auseinander. „Vorsicht ist auf jeden Fall angebracht!“ meint Dr. Patrick Krauß auf meine Frage, ob wir uns angesichts der Entwicklungen auf diesem Gebiet „warm anziehen“ müssten. Der Spezialist für Integration von Künstlicher Intelligenz und Neurowissenschaft von der Universität Erlangen sieht den Turing-Test durch ChatGPT als bestanden an. „Letztes Jahr 30. November – das Datum kann man sich merken. Das wird in die Geschichte der KI eingehen.“

Wie neuronale Netzte funktionieren, was wir von ihnen noch zu erwarten haben und ob wir in einigen Jahren vielleicht „bewusste Toaster“ kaufen können – danach haben Dirk Boucsein von philosophies und ich Herrn Krauß wie immer nach allen Regeln der Kunst befragt. Hier geht es zum Trailer (das komplette Interview findet man hier):

Die Simulation des Bewusstseins – Petra Ritter im Gespräch

Prof. Petra Ritter ist Leiterin der Sektion für Gehirnsimulation an der Berliner Charité. Charité? Hatten wir – Dirc Boucsein von philosophies und ich – da nicht vor Kurzem schon jemanden interviewt? Natürlich! „Ist Ihr Interview mit John schon draußen? Er arbeite nur ein paar Türen weiter, aber wir sehen uns fast nie.“ Ja, Forschung ist zeitintensiv, das haben wir sowohl bei Frau Ritter, als auch bei John-Dylan Haynes gemerkt. Umso dankbarer waren wir, dass beide sich kurz nacheinander die Zeit für uns nahmen.

Mit Petra Ritter sprachen wir unter anderem über die Frage, ob Interviews bald von Chatbots statt von Bloggern geführt werden können und wie Intelligenz den Entscheidungsfindungsprozess beeinflusst. Zumindest auf die letzte Frage gab es eine überraschend einfache Antwort. Aber sehen Sie selbst den Trailer (zum vollständigen Interview geht es hier).