Prof. Petra Ritter ist Leiterin der Sektion für Gehirnsimulation an der Berliner Charité. Charité? Hatten wir – Dirc Boucsein von philosophies und ich – da nicht vor Kurzem schon jemanden interviewt? Natürlich! „Ist Ihr Interview mit John schon draußen? Er arbeite nur ein paar Türen weiter, aber wir sehen uns fast nie.“ Ja, Forschung ist zeitintensiv, das haben wir sowohl bei Frau Ritter, als auch bei John-Dylan Haynes gemerkt. Umso dankbarer waren wir, dass beide sich kurz nacheinander die Zeit für uns nahmen.

Mit Petra Ritter sprachen wir unter anderem über die Frage, ob Interviews bald von Chatbots statt von Bloggern geführt werden können und wie Intelligenz den Entscheidungsfindungsprozess beeinflusst. Zumindest auf die letzte Frage gab es eine überraschend einfache Antwort. Aber sehen Sie selbst den Trailer (zum vollständigen Interview geht es hier).

Posted by:Axel Stöcker

Axel Stöcker studierte Mathematik und Chemie. Seit 2016 bloggt er zu den „großen Fragen“ der Wissenschaft und des Lebens im Allgemeinen und war damit schon mehrfach für den Wissen-schaftsblog des Jahres nominiert (https://die-grossen-fragen.com/). Einen Schwerpunkt bilden dabei die Themen Bewusstsein und freier Wille. Dazu interviewt er auf dem YouTube-Kanal „Zoomposium“ zusammen mit Dirk Boucsein bekannte Hirnforscher wie Wolf Singer oder Gerhard Roth. Seine Gedanken zu diesem Thema hat der „Skeptiker mit Hang zur Romantik“ nun in dem Roman „Balduins Welträtsel“ verarbeitet.

3 Antworten auf „Die Simulation des Bewusstseins – Petra Ritter im Gespräch

  1. Lieber Axel,

    diesmal mag ich mich für den Teaser bedanken, denn eine Stelle war mir beim Hören des Interviews nicht aufgefallen. Ich war wohl nicht sehr aufmerksam an der Stelle, meist ist das Hören auch immer kombiniert mit einer anderen Tätigkeit wie das Aufhängen von Wäsche. Nun, mir geht es darum, dass von „Switches“ gesprochen wird. Das hat mich an meine These erinnert, welche ich in meinem Gastbeitrag bei Dirk äußerte, nämlich, dass die Evolution viel Zeit hatte, dem Gehirn das Kunststück beizubringen, wie bei einer Münze, die auf dem Rand steht, Kopf oder Zahl durch minimalem Eingriff werfen zu lassen. Ebenso sprach auch ich von Attraktoren-Feldern analog zum deterministischen Chaos. Damit lag ich also wohl gar nicht so falsch, ich bin erstaunt und fasziniert, dass ich hier meine Spekulationen so bestätigt finde.

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    1. Lieber Christian,
      das freut mich, dass der Teaser einen Wert an sich hatte und nicht nur als Appetitmacher diente ;-).
      Ja, ein faszinierende Thema. Ich hatte es so verstanden, dass das Gehirn (das Bewusstsein?) in der Lage ist, diesen Schwbezustand zwischen zwei Attraktoren aufrechzuerhalten. Was ich noch nicht verstanden habe ist, was dann letztlich den Ausschlag gibt. Ist es ein Flügelschlag aus dem Rauschen also letztlich ein Zufall? Oder etwas anderes? Wenn es am Ende doch Zufall wäre, was wäre dann der Selektionsvorteil eines solchen Verfahrens? Du siehst, das Thema beschäftigt auch mich.
      LG

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      1. Hallo Axel, als erste Antwort das Zitat aus meinem Gastbeitrag:

        „Ich persönlich bin beim Thema Willensfreiheit Optimist. Ich traue der Evolution zu, dem Bewusstsein auch diesen freien Willen zugänglich gemacht zu haben.

        Wie? Verstoß gegen Kausalität durch einen freien Willen?

        Nun, nur wie im Fall eines deterministischen Chaos eine Potenz des neuronalen Gewitters, bei Schwellenwerten einen Zustand zu finden, welcher einem Attraktorenfeld doch einen Vorrang geben lässt. Die Natur hatte Millionen von Jahren Zeit, dieses Kunststück zu üben, Kopf oder Zahl bei einer Münze fallen zu lassen, wenn die Münze gerade auf dem Rand steht.“

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