„Die Wissenschaftler fragen ganz viel über die Statistik und ganz wenig darüber, was das denn jetzt genau heißt.“ Nachdenklich Töne von jemandem, der ganz praktisch versucht Maschinen das Denken beizubringen? Im Interview mit Prof. Konrad Körding von der Universität Pennsylvania – wie immer zusammen mit Dirk Boucsein – gab es das öfter. Auch wenn die „einzige Idee, die je in der KI funktioniert hat“ so einfach sei, dass sie im Grunde jedes Kind verstehen könne, wissen wir letztlich nicht, ob „die Geschichten, die die Neurowissenschaften über den Menschen erzählen“ stimmen oder nicht.

Hier wie immer der Trailer, in dem man gleich zu Anfang erfährt, warum Wissenschaftler so viel über Statistik reden. Zum vollständigen Interview geht es hier.

Posted by:Axel Stöcker

Axel Stöcker studierte Mathematik und Chemie. Seit 2016 bloggt er zu den „großen Fragen“ der Wissenschaft und des Lebens im Allgemeinen und war damit schon mehrfach für den Wissen-schaftsblog des Jahres nominiert (https://die-grossen-fragen.com/). Einen Schwerpunkt bilden dabei die Themen Bewusstsein und freier Wille. Dazu interviewt er auf dem YouTube-Kanal „Zoomposium“ zusammen mit Dirk Boucsein bekannte Hirnforscher wie Wolf Singer oder Gerhard Roth. Seine Gedanken zu diesem Thema hat der „Skeptiker mit Hang zur Romantik“ nun in dem Roman „Balduins Welträtsel“ verarbeitet.

4 Antworten auf „„Die einzige Idee, die je in der KI funktioniert hat“ – Konrad Körding im Gespräch

  1. Ich finde das Thema KI sehr spannend – gleichzeitig allerdings auch komplett unklar. Unser „menschliches“ Bewusstsein / Gehirn basiert auf elektrischen Impulsen. Ich schätze darüber hinaus, dass sich in unserem Gehirn eine Art leitfähige Flüssigkeit befinden (Elektrizität -> vielleicht Wasser mit Salz für die Leitfähigkeit). Worauf basiert eine KI? Eine KI basiert ebenfalls auf elektrischen Impulsen. Könnte man da eine leitfähige Flüssigkeit hinzufügen (vielleicht Plasma)? Könnte eine KI auf diese Weise ein echtes Bewusstsein entwickeln? Ich weiß es natürlich nicht. Schon lange gibt es darüber allerdings Romane und Filme. Z. B. erschien 1964 der Roman Simulacron-3 von Daniel F. Galouye, erstmals 1973 verfilmt mit dem Titel Welt am Draht. Ganz eindeutig geht es dort um das Thema KI ->

    https://info-allerlei.de/welt-am-draht.html

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    1. Ja, da sprichst Du gleich mehrere heikle Themen an. Unser Gehirn funktioniert auf der Basis von elektrischen Impulsen und der Ausschüttung von Neurotransmittern, soweit ist das wohl unstrittig. Ob das aber auch für unser Bewusstsein gilt, ist m. E. eine offene Frage. Die meisten Hirnforscher werden sagen, ja, natürlich ist das so. Aber wie Bewusstsein aus elektrischen Impulsen entstehen soll, ob es eine Funktion – und wenn ja, welche – erfüllt und, falls es eine solche hat (wovon wiederum die meisten Hirnforscher ausgehen), wie es dann auf diese elektrischen Impulse zurückwirkt – all diese Fragen sind völlig unbeantwortet.

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      1. Komplett unbeantwortet…..daher kann ich kaum nachvollziehen, weshalb in den Medien immer alles beschwichtigt wird und der Eindruck entsteht dadurch, dass eine KI mit echtem Bewusstsein nicht möglich ist. Wer weiß, vielleicht muss beschwichtigt werden (zur Beruhigung) – für mich sind diese Dinge allerdings eher komplett unklar.

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    2. Wenn ein Computer (eine KI) zur Entwicklung von Bewusstsein fähig sein soll nur weil ebenfalls Strom auf Platinen fließt, dann könnte man doch umgekehrt auch die Idee zulassen dass auf menschlichen Nervensystemen zumindest prinzipiell Windows, Mac OS, oder Linux installierbar sei und wir dann – darauf folgend – Programme wie am Computer nutzen können während der Mensch still auf dem Schreibtisch sitzt und unsere Aufgaben wie ein Computer bearbeitet.

      Diese Überlegung ist reine Rhetorik von meiner Seite, denn für die meisten Menschen dürfte diese Überlegung sofort als völlig absurd erscheinen. Es scheint völlig absurd technische Prozesse auf den Menschen und sein Fleisch und Blut zu übertragen.

      Interessanterweise erscheint es einigen Menschen aber nicht absurd biologische Prozesse auf Maschinen (Computer, KI) zu übertragen. Dies scheint für manche Menschen zumindest prinzipiell möglich zu sein.

      Philipp Klar

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