Das Gewebe der Wirklichkeit – Gerd Ganteför im Gespräch

Eine wesentliche Erkenntnis der modernen Physik lautet: Nichts ist nicht Nichts. Korrekter formuliert: Das Vakuum enthält etwas. Was wir uns als die absolute Leere vorstellen ist in Wirklichkeit ein Meer von Möglichkeiten, in dem „Wirbel“ Teilchen hervorbringen.

Wie soll man das bitte verstehen? Professor Gerd Ganteför, Physiker, Emeritus der Universität Konstanz, Buchautor und bekannter YouTuber hat dafür, wie für viele andere Fragen auch, ein anschauliches Bild parat: Vielleicht ist das Vakuum für uns das, was für den Fisch das Wasser ist, denn der kann sich auch nicht vorstellen, dass Wasser „etwas“ sein soll, weil er nichts anderes kennt.

Dirk Boucsein von philosophies und ich sprachen mit Gerd Ganteför darüber, ob sich das Universum anders verhält, wenn es betrachtet wird (ja!), über die Rolle von Information im Weltbild der Physik und wie sie mit dem Phänomen Leben zusammenhängen könnte und darüber, ob „Scotty, beam me up“ irgendwann Realität werden könnte. Hier wie immer der Teaser. Zum vollständigen Interview geht es hier.

Zwischen Urknall und „Popper-Keule“ – Thomas Naumann und Ilja Bohnet im Gespräch über die Rätsel des Universums (Video)

Beim Zoomposium durften Dirk Boucsein (philosophies.de) und ich diesmal die beiden Buchautoren Prof. Dr. Thomas Naumann und Dr. Ilja Bohnet interviewen. Die beiden Physiker haben jüngst ein Buch über die offenen Fragen in den Naturwissenschaften veröffentlicht. Es ging aber nicht nur um dunkle Materie und das Comeback von Einsteins kosmologischer Konstante, sondern auch um noch „größere“, weil philosophische Fragen. Unter anderem:

Ist der Kosmos schön und ist Schönheit ein Kriterium für Wahrheit? Warum fand die katholische Kirche die Idee des Urknalls so toll? Ist die Feinabstimmung des Universums ein Hinweis auf einen Schöpfer? Ist die Stringtheorie eine Metaphysik und – falls ja – eine gute? Und wie würde Karl Popper das einschätzen?

Das und mehr findet man hier im Interview auf unserem Kanal Zoomposium. Wer sich zunächst einen Eindruck verschaffen möchte, kann mit diesem Teaser hineinschnuppern:

Nachtzug ins Unerklärliche – Warum das Bewusstsein noch immer ein Rätsel ist

Sehen wir alle dasselbe, wenn wir „rot“ sagen? (Bild: youtube screenshot)

Im Jahre 2004 erschien der Roman Nachtzug nach Lissabon von Pascal Mercier. Es sollte ein Weltbestseller werden, der in 32 Sprachen übersetzt und 2013 schließlich auch verfilmt wurde.

Über eine seiner Hauptfiguren, Amadeu de Prado, einen charismatischen portugiesischen Arzt zu Zeiten der Salazar-Diktatur, heißt es darin „…er war unersättlich in seinem Bedürfnis nach Erklärungen, und es muß im Hörsaal dramatische Szenen gegeben haben, wenn er mit seinem unerbittlichen kartesischen Scharfsinn darauf hinwies, daß etwas, was als Erklärung ausgegeben wurde, in Wirklichkeit keine war.

Pascal Mercier ist ein Pseudonym, hinter dem sich der Schweizer Philosoph Peter Bieri verbirgt. An welche Pseudoerklärung er beim Schreiben dieser Zeilen dachte, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, aber es ist gut möglich, dass er sich von den heutigen „Erklärungen“ für das Phänomen Bewusstsein inspirieren ließ. Denn auch über das Bewusstsein hat Bieri geschrieben und die fundamentalen Probleme bei der Erklärung desselben in einem prägnanten Trilemma zusammengefasst.

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