Dieser Blog hat sich ja den Großen Fragen verschrieben: Was ist der Mensch? Hat das Leben einen Sinn? etc. Doch es gibt Momente, da müssen auch die großen Fragen zurücktreten – zu Gunsten der ganz großen Fragen! Hand auf’s Herz: Wer interessiert sich für Petitessen wie den Sinn des Lebens, wenn die Frage nach der Reinheit deutschen Bieres im Raume steht? Aktuell konkret: Wie viel Glyphosat enthält der Deutschen liebster Saft? Wie auf der Nachrichtenseite von T-Online treffend formuliert wurde: „Auf ‚Gift’ in Bier und Muttermilch reagieren die Menschen emotional.“ – man beachte die Reihenfolge!
Was war passiert? Ein nicht näher bekanntes Labor – der Name wird geheimgehalten, da man befürchtet Industrieaufträge zu verlieren – hat in einer großangelegten Feldstudie exakt 17 Flaschen deutsches Bier untersucht. Ergebnis: Alle enthielten geringe Mengen Glyphosat. Wenn man diese Meldung nach einem gemütlichen Nachmittag im Biergarten in der Tagesschau hört, wird es einem natürlich flau im Magen. Und nun kommen irgendwelche Chemiker mit folgendem „Argument“: selbst von der am stärksten belasteten Biersorte könne man 1000 Liter am Tag trinken, ohne den gesundheitsschädlichen Grenzwert zu erreichen. Also: gemeint ist der Grenzwert von Glyphosat – den für Ethanol müsste ich jetzt nachschlagen. Hat man Worte? Gegen solcher Verharmloser wirken Pegidaversteher ja geradezu sympathisch. Und überhaupt: Grenzwerte! Sind die im Schengenraum noch erlaubt?
Wie dem auch sei: Jedwede Form der Hysterie scheint mehr als berechtigt. Bei Schnappatmung empfehlen wir ein Glas Bier – des Hopfens wegen, der wirkt beruhigend.
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