Kann Naturwissenschaft alles erklären?

Harald Lesch ist Kult. Seit der Astrophysiker, der im Nebenfach auch Philosophie studiert hat, 1998 begann, in der Sendereihe alpha-Centauri astronomische Themen zu präsentieren, ging es mit seiner Bekanntheit eigentlich nur noch bergauf. Sein Präsentationsstil ist ebenso überzeugend wie anachronistisch: Im Zeitalter von Multimedia und 3-D-Simulatonen setzt der gläubige Protestant auf – den Monolog. Allenfalls unterstützt durch ein paar Striche an der Schiefertafel.
Lesch hat eine Art zu reden, dass man ihm auch dann noch gerne zuhört, wenn man eigentlich nichts mehr versteht. Dafür hat er die Professorensprache auf den Kopf gestellt. Statt komplizierte Fachbegriffe und gestelzte Formulierungen zu benutzen, die ja mitunter nur geistige Windstille kaschieren, redet Lesch wie jemand, der bei einem Klassentreffen eine Anekdote erzählt und ist trotzdem fundiert. Man hat bei ihm immer den Eindruck, er rede aus dem hohlen Bauch heraus. Wenn das tatsächlich der Fall ist, ist es fast schon genial. Und wenn diese Spontaneität einstudiert ist, eigentlich auch. Wer jedenfalls glaubte, schnoddern und gleichzeitig auf einem gewissen Niveau über Wissenschaft und Philosophie reden, das ginge nicht zusammen – Lesch belehrt ihn eines Besseren.
Gerne diskutiert der Hochschullehrer, nach dem bereits ein Asteroid benannt wurde, auch mit Philosophen und Theologen. Und dort geht es dann natürlich zwangsläufig um die GROSSEN FRAGEN. So auch bei dem jüngst auf Youtube veröffentlichten Video mit Wilhelm Vossenkuhl, aus dem unser Zitat des Monats stammt (ab 7:30). Im Grunde handelt es sich dabei um eine andere Formulierung unseres Blogmottos von Justus von Liebig: „Die Wissenschaft fängt eigentlich da an, interessant zu werden, wo sie aufhört.“
Aber vielleicht ändern wir Mal den Untertitel des Blogs. Was halten Sie von „Der Blog der großen Fragen – Wissenschaft ohne Coitus Interruptus“?
Foto H. Lesch: Screenshot Youtube
Ich bin seit 1998 eine ganz große Bewunderin von Prof. Harald Lesch. Besonders schön fand ich die Sendungen im Bayerischen Fernsehen, in welchen er es sich mit Prof. Willi Vossenkuhl in einem italienischen Restaurant bei Speis und Trank wohlergehen ließ und dabei über die Fragen der Welt und des Universums diskutierte.
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Hat dies auf Blütensthaub rebloggt.
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Hat dies auf Kaleidoskop eines Alltags rebloggt und kommentierte:
Mein erster Reblogg. Wollte nur mal testen. Ich mag den Lesch.
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Ich kann euch nicht abonnieren. „Folgen fehlgeschlagen, bitte gib eine gültige Email-Adresse an.“ Meine Email-Adresse IST gültig. Nervt
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Ah, jetzt hat es gefunzt.
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